Der «Möhlin-Jet» wurde 1981 im Rahmen einer Klima-Modifikation-Studie (Climod) erstmals ausführlich beschrieben. Es handelt sich um einen «kräftigen,winterlichen Ostwind» in Form einer «starken gerichteten Luft- bewegung». Inabgeschwächter Form gibt es den «Möhlin-Jet» auch im Sommer, aber die bestenVoraussetzungen für sein Entstehen sind winterliche Hochdrucklagen mit Winden in derHöhe aus Süden oder Südwesten. Bei solchen Wetterlagen sammelt sich im Becken desSchweizer Mittellandes Kaltluft an und das Mittelland liegt unter einer Nebeldecke. Wenndas Becken voll ist, beginnt die kalte Luft durch die niedrigste Stelle, nämlich dasAaretal, abzufliessen und strömt weiter dem Rhein entlang nach Westen. Zwischen Frick undZeiningen fliesst über den niederen Tafeljura ebenfalls Kaltluft aus dem Mittelland insRheintal. Die beiden Luftströme vereinen sich und zwängen sich durch den Engpasszwischen dem Eggberg oberhalb Säckingen und dem Zeiningerberg. Auf Grund dieser Engstellewird die Luftbewegung gebündelt und somit beschleunigt. Aus dem Wind wird ein Jet, dersich dann nach Nordwesten über den Dinkelberg weht. Nur ein kleiner Strom weht dem Rheinentlang weiter Richtung Basel. Mit auffälliger Häufigkeit löst sich der Nebel; der mitder Kaltluft aus dem Mittelland ins Rheintal kam, östlich von Möhlin auf. Über demMöhliner Feld sind manchmal noch Nebelzungen sichtbar, die in der Stromlinie des«Möhlin-Jets» liegen. Westlich des Jets, Richtung Basel, ist der Himmel hingegen klar.Bis jetzt ist es wissenschaftlich nicht genau geklärt, weshalb sich der Nebel im Bereichdes «Möhlin-Jets» auflöst. Eine grosse Rolle spielt sicher die Erwärmung der Luft:Durch das Absinken auf der Juranordseite, erwärmen sich die Luftmassen. In warmer Luftlöst sich der Nebel auf oder kann sich gar nicht bilden- Obwohl noch nicht alleZusammenhänge geklärt sind, eines steht fest: Der «Möhlin-Jet» ist ein wichtigerFaktor für das überdurchschnittlich schöne Winterwetter der Region Basel.