Lebenslauf der Polarfrontzyklonen
Die Entwicklung der Polarfrontzyklonen am Boden von ihrem Entstehungsstadium über ihr Reife- bis zu ihrem Auflösungsstadium ist in den 20er Jahren zuerst von J. Bjerknes u. Solberg (1922) schematisch beschrieben worden.
Nach der Entwicklung der Radiosonde konnten nach 1930 auch die mit dem Boden Tief verbundenenn Entwicklungen in der Höhe untersucht werden.
Mit Einsatz der Wettersatelliten in den 60er Jahren zu einer Vorstellung über die großgräumigen Wolkenverteilung im Zusammenhang mit der Tiefdruckentwicklung am Boden und in der Höhe.
Alle Informationen führen zu einen Schema über den Zusammenhang von Boden- und Höhendruckfeld, Bodenfronten, Luftmassen und Bewölkung bei der Entwicklung der Polarfrontzyklonen.
Schema der Entwicklung
a) Im Ausgangsstadium verläuft in der Bodenwetterkarte die Grenze zwischen Kalt- und Warmluft, also die Polarfront, ungestört auf der Vorderseite des Höhentrogs und verlagert sich kaum.
Ihre häufigste Orientierung ist von West nach Ost, Südwest nach Nordost, oder Süd nach Nord. Die Neigung der quasistationären Front, die die Kaltluft im Westen von der Warmluft im Osten trennt, entspricht den Temperatur- und Windverhältnissen der Front. Gekennzeichnet ist die Polarfront durch ein schmales Wolkenband.
b) De Luftdruck beginnt an der Polarfront stärker zu fallen. Die bodennahe Luft in das Gebiet etwas tieferen Luftdrucks einzuströmen und deformiert die Polarfront, d.h. in ihrem Erscheinungsbild entsteht eine wellenförmige Ausbuchtung, eine Welle.
Einige zyklonale Entwicklungen bleiben in diesem Wellenstadium, so daß nur ein kleiner, häufig aber regional wetterintensives Wellen Tief an der Polarfront entlang mit der Höhenströmung zur Haupt Zyklone zieht.
Im Satbild ist dieses Wellenstadium des Tiefs durch eine Verdickung des Wolkenbandes oder eine Ausbuchtung zusehen.
c) In den meisten Fällen intensiviert sich aber der Luftdruckfall und aus der Welle entwickelt sich ein Bodentiefdruckgebiet mit geschlossener Isobare und zyklonaler Zirkulation der Strömung, das zunehmend größer wird. Auf der Rückseite des Tiefs (Westseite) stößt zungenförmig die Kaltluft, auf der Vorderseite (Ostseite) die Warmluft vor; aus der langgestreckten, quasistationären Polarfront entstehen im Strömungsbereich des Tiefs 2 Fronten, wobei hinter der ,,Warmfront" die Warmluft und hinter der ,,Kaltfront" die Kaltluft vorstößt.
In diesem Stadium weisen die Zyklonen einen ausgedehnten ,,Warmsektor" , d.h. einen größen, mit Warmluft gefüllten Bereich zwischen der Kaltfront und der Warmfront auf. Kalt- und Warmfront sind durch ein Wolkenband, das Tiefdruckzentrum durch einen ausgedehnten Schichtwolkenkomplex gekennzeichnet.
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